Die Österreichische Filmografie ist der Basiskatalog zur Geschichte der nationalen Spielfilmproduktion, eine wertvolle Quellensammlung für die wissenschaftliche Forschung, ein Findbuch zur vertiefenden Recherche und ein unentbehrliches Lexikon für die Geschichte des Österreichischen Films. Seine Erstellung ist ein seit mehreren Jahren laufendes Grundlagenprojekt, das sich die umfassende und gesamthafte Dokumentation des österreichischen Filmschaffens zum Ziel gesetzt hat. Mit dem Band zu den Anfängen der österreichischen Kinematografie legt das Filmarchiv Austria nun den ersten Teil vor. In mehrjähriger Forschungsarbeit wurde aus nationalen und internationalen Archiven sowie privaten Sammlungen umfangreiches Material zusammengetragen, das die Basis für ein Verzeichnis aller bislang nachweisbaren, in Österreich hergestellten Spielfilme bildet. Die als Hand- und Lesebuch konzipierte Publikationsreihe erfasst dabei viele, teils weitgehend unbekannte Filme und Filmprojekte und bietet als Nachschlagewerk zudem ausführliche Details zu Aufführungs- und Herstellungsdaten, zu Rollenbesetzungen oder Zensurschnitten. Zeitgenössischen Beschreibungen und Kritiken wird ein breiter Raum geboten, um Filme – zum Teil unwiederbringlich verloren oder oft nur schwer greifbar – nachlesbar zu machen. Der Band beginnt 1906 mit den ersten erotischen Filmen der Wiener Firma Saturn, die weltweit vertrieben wurden, dokumentiert die erste Hochblüte der Spielfilmproduktion vor dem Ersten Weltkrieg, stellt sämtliche Propagandafilme 1914–1918 vor und schließt mit der fieberhaften Produktionstätigkeit am Ende der Monarchie. Eindrucksvoll bildet sich hier der fulminante Aufstieg des neuen Mediums und die oft wechselvolle Entwicklung der österreichischen Filmproduktion in den letzten Jahren der k. u. k. Ära ab.