Retrospektiven
 

Der andere Wiener Film

Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1936

Online 15.1.–4.3.2021

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten hat nicht nur ein politisches Erdbeben zur Folge, innerhalb kürzester Zeit wird auch die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt einer Nation ausgelöscht. Verfolgt, bedroht, ihrer ökonomischen Basis beraubt, bleibt für viele jüdische Filmschaffende nur die Emigration, die traditionell mit den Zielorten Frankreich, England und USA verbunden wird. Tatsächlich bedeuten aber für etliche aus Deutschland Vertriebene die unmittelbaren Nachbarländer einen ersten, zumindest vorübergehend sicheren Hafen. Wien hat dabei eine besondere Anziehungskraft, der deutschsprachige Emigrantenfilm nimmt hier seinen Aufschwung und erobert für ein paar wenige Jahre die Kinos im noch freien Europa.

 

Die Online-Retrospektive präsentiert eine Auswahl von Filmen dieses Unerwünschten Kinos, dem ein zentraler Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt des Filmarchiv Austria gewidmet ist, und macht sie damit erstmals überhaupt in digitaler Form zugänglich.

 

Die 2019 erschienene Publikation von Armin Loacker wurde mit dem Willy-Haas-Preis ausgezeichnet.


Der andere Wiener Film

Online-Retrospektive vom 15. Jänner bis 4. März

Kurator

Florian Widegger

Programm

5. bis 11. Februar
SALTO IN DIE SELIGKEIT (Fritz Schulz, A 1934)

12. bis 18. Februar
TAGEBUCH DER GELIEBTEN (Hermann Kosterlitz, A/I 1935)

19. bis 15. Februar
KATHARINA, DIE LETZTE (Hermann Kosterlitz, A 1936)

26. Februar bis 4. März
UNERWÜNSCHTES KINO (Petrus van der Let, A 2005)

Publikation

Unerwünschtes Kino
Deutschsprachige Emigrantenfilme 1934–1937

von Armin Loacker