JUNG-WIEN
REIGEN
»Geh, komm mit. Was, jetzt hast’s eilig?« In seiner textreuen Reigen-Verfilmung entführt Otto Schenk nicht zu einer melancholischen Ringelspielfahrt in die Unendlichkeit, sondern zu hastigen »Gedankenstrichen«. In einer modernden Residenzhauptstadt bleibt keine Zeit für außergewöhnliche »Trendlereien«. Ob Dirne, Soldat, Stubenmädchen, junger Herr, junge Frau, Ehegatte, sü.es Mädel, Dichter, Schauspielerin oder Graf – sie alle beherrschen die stereotypen Konversationsspielchen vom schnellen Zueinanderfinden wie Abschiednehmen en passant: »Wennst auf mi wortn wüst, bring I di zaus – und sunst: Servas!« … (Barbara Eichinger)