Angeregt durch gemeinsame Praterausflüge setzten sich die Dichter des Jungen Wien schon früh mit optisch-mechanischen Verfahren auseinander. Das literarische Schaffen von Arthur Schnitzler, Hermann Bahr, Richard Beer-Hofmann, Felix Salten und Hugo von Hofmannsthal fällt mit der Frühgeschichte des Kinos zusammen. Sie waren von den ästhetischen wie ökonomischen Möglichkeiten des neuen Mediums beeinflusst und trugen zu seiner weiteren Etablierung bei. Theoretische Reflexionen, Drehbücher und Regiearbeiten zeugen von einem intensiven Austausch zwischen Dichtung und Film.
Einen besonderen Eindruck dieser Inspiration und Faszination liefert das vom Filmarchiv Austria rekonstruierte historische Kaiserpanorama im Foyer des METRO Kinokulturhaus mit Original-Stereobildern, die bereits Schnitzler ins Staunen versetzt haben. »Panorama, solche Reisesehnsucht«, schwärmt er in seinen Aufzeichnungen, bis 1927 sollte er über 200 solcher Besuche dokumentieren.