Wien wie noch nie II
1. APRIL 2000
Österreich als wein- und walzerseeligen Operettenstaat mit glanzvoller Vergangenheit zu präsentieren – nichts anderes steht den Auftraggebern, immerhin die damalige Bundesregierung unter ÖVP-Führung, im Sinne, als sie grünes Licht für diesen Film geben. Im Gewand einer heiteren Dystopie führt Wolfgang Liebeneiner, einst Goebbels’ Liebkind, das Publikum zurück in die Zukunft: Das Land ist im Jahr 2000 noch immer unter den Alliierten aufgeteilt, doch der neue Ministerpräsident erklärt es kurzerhand für unabhängig. Das ruft das Weltgericht auf den Plan, das mit allerhand futuristischem Brimborium in Schönbrunn einreitet und den Startschuss für einen naiv-verklärten Blick in die Vergangenheit gibt. Fast prophetisch, wenn man bedenkt, dass sich die Augen der internationalen Gemeinschaft im Frühling 2000 tatsächlich auf unser Land richten sollten … Der Vorfilm schließt jene Lücke, die der Film bewusst offen lässt. (Florian Widegger)