Herbert Achternbusch
DAS ANDECHSER GEFÜHL
»Die letzte Freiheit, die ein Verzweifelter hat, ist komisch zu sein.« Andechs, der zwischen Starnberger See und Ammersee gelegene, für sein Klosterbier bekannte Wallfahrtsort, ist Schauplatz dieses Opus 1, das stilecht im Biergarten beginnt, hinter dem sich die Weite der Landschaft auftut und die geistige Enge zwischen den Tischen und Sesseln umso mehr offenbart. Da sitzt er, der Dorfschullehrer Herbert, der seinem tristen Dasein und seiner Ehe entkommen möchte, sich an der Seite einer berühmten Filmschauspielerin ein neues Leben in der Ferne erträumt – und dabei Maß um Maß zischt, sodass er gar nicht weiß, wie ihm geschieht, als sie plötzlich vor ihm steht. Dominik Graf: »Hemmungslos wurschtig in der vermeintlich amateurhaften Form – und exakt dadurch in jedem Augenblick zart-punktgenau.« Zum Auftakt am Eröffnungsabend: Achternbusch-Trouvaillen aus dem ORF-Archiv. (Florian Widegger)