Elfi Mikesch
DER ROSENKÖNIG
DER ROSENKÖNIG ist ein schlimmer Traum, in dem das Erwachen dem Entsetzen gleicht, so viel scheinheiliger Schönheit, die vorüber rauscht, im Anblick vertraut zu haben. Statt einer Geschichte gibt es Fragmente, statt einer Erzählung ein Kamera-Poem für drei Körper, drei Stimmen. Einzig die Kinder aus Sintra erinnern daran, dass der Film ein reales Gelände, Landschaften aus Portugal, abbildet. […] Die ihren Sohn besessen liebende Mutter fragt ihn, der abgöttisch den schönen Gehilfen liebt, welcher sich in wiederkehrenden Bildern, einem Ritornell, nachts nackt in den Fluten des Atlantik treiben lässt, woran der Sohn denke. Die Antwort, deren Wunschbild gerade gezeigt wurde, geht unter in einer Arie, die überblendet wird von Geräuschen außerhalb geformter Kunst. Jede Geste, jeder Blick könnte das Ende der Welt anzeigen. (Karsten Witte)