KARIN BRANDAUER
DER WEG INS FREIE
»Die Seele mancher Menschen scheint aus einzelnen gewissermaßen flottierenden Elementen zu bestehen, die sich niemals um ein Zentrum gruppieren, also auch keine Einheit zu bilden imstande sind. So lebt der kernlose Mensch in einer ungeheuren und ihm doch niemals völlig zu Bewußtsein kommenden Einsamkeit dahin.« Solch eine Seele quält den jungen Komponisten Georg von Wergenthin, um den Arthur Schnitzler ein präzises Bild des Fin de Siècle, seiner Neurosen und seiner Politik, entwirft. Georg bandelt mit einer jungen Sängerin an, zu der er sich aber vor seinen Freunden nicht bekennt, selbst als sie von ihm schwanger wird.
Wie die »verblichene Fotografie einer blutleeren Gesellschaft« wirkt Karin Brandauers erster großer Fernsehfilm: ein reiches, hochkarätig besetztes und vielschichtiges Porträt der Wiener Bourgeoisie.