Filmrestaurierung
DIE GOLDENE STADT
MI 7.6.: Mit einer Einführung von Florian Widegger
Der zweite UFA-Farbspielfilm zählte mit angeblich über 30 Millionen KinobesucherInnen zu den erfolgreichsten Filmen der NS-Zeit und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 2022 wurde er von der Murnau-Stiftung restauriert. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch das ursprüngliche Ende wiederentdeckt, das anschließend ohne Tonspur mit Untertiteln gezeigt wird.
Bauernmädchen Anna soll gemäß dem Wunsch ihres strengen Vaters den Großknecht Thomas heiraten, doch sie träumt von einem Leben in der goldenen Stadt Prag. Dort trifft sie auf Toni, der sie verführt, schwängert und wieder verlässt. Reumütig kehrt Anna zurück auf den Hof, doch es hilft nichts: Vom Vater verstoßen, zieht es sie todessüchtig Richtung Moor … Hinter aller Opulenz steckt eine klar politische Tendenz, die das Bäuerliche mystifiziert und das Slawische dämonisiert. Nach 1945 war der Film aufgrund seiner ideologischen Färbung erst verboten und dann nur gekürzt zugänglich. Die neue Restaurierung präsentiert DIE GOLDENE STADT in der vollständigen Fassung und beinhaltet auch den zunächst intendierten positiven Schluss, der auf Goebbels’ Anordnung geändert werden musste. (Florian Widegger)