Wien wie noch nie
DIE VERWUNDBAREN
»Die Figuren meines Films sind authentisch, ich habe nur den Konflikt etwas verschärft, weil jede künstlerische Aussage einer Umwandlung der Realität bedarf. In meinem Film, der in Wien spielt, ist die Stadt mehr als nur eine Kulisse, in der ein Thema von beklemmender Aktualität abgehandelt wird, sie ist ein Mitwirkender, ein Teil, eine Ursache«, so Leo Tichat über seinen einzigen Kinospielfilm über eine Clique junger Erwachsener, Flaneure bei Tag, Partytiger bei Nacht. Sorgenfrei, so scheint es auf den ersten Blick, und doch von der Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit getrieben. Wenngleich Tichats Arbeit über Jahrzehnte nur in einer sinnentstellten Version im Kino zu sehen war, kam das heimische Kino selten so nah an die großen Vorbilder von Godard und Truffaut heran. (Florian Widegger)
Ab 9. Juli im digitalen Heimkino:
Drei Wochenschaubeiträge aus den Jahren 1965, 1967 und 1968 berichten über die Beatles in Österreich, einen Fackelzug der Sozialistischen Jugend und ein Wiener Hippie-Gschnas.