Peter Schreiner
FATA MORGANA
Situiert zwischen den Sand- und Steinwüsten Libyens und der Industriewüste der Lausitz, markiert FATA MORGANA Schreiners neuerliche Hinwendung zum poetischen Erzählen. Man möchte eigentlich sagen: zur Fiktion, doch die beiden Hauptfiguren sind geprägt von ihren Darstellern, die ihre Charaktere konkret unentfremdet aus den eigenen Erinnerungen und Neurosen heraus entwickeln. Ausgebreitet wird hier in den Resten einer Fabrik aus DDR-Zeiten der Versuch einer Frau und eines Mannes, sich einander (wieder?) anzunähern. Sie sprechen vorsichtig neben-, manchmal auch miteinander. Die Natur um sie herum wirkt erfüllt von Abschied. Am Ende findet das Paar fast wider alle Vernunft in der Ahnung eines Kusses zusammen, die Stirne aneinander, die Hände im Gesicht des Anderen, dessen Gegenwart eingeatmet wird. (Olaf Möller)