Höhenfeuer
GRAUZONE
Eine mysteriöse Epidemie sucht die Schweiz heim. Die Symptome: ein plötzlicher Drang, ins Freie zu gehen, unvermittelte Melancholie, allgemeine Sensibilisierung. Ein unbeabsichtigt veröffentlichtes Inserat informiert über die Krankheitswelle und löst Verunsicherung aus, die auch in die uniforme wie zubetonierte Vorstadtidylle Zürichs eindringt. Hier leben Julia und ihr Mann Alfred, der neben seiner Tätigkeit als kaufmännischer Angestellter ein Doppelleben als Abhörspezialist führt und darob immer tiefer in eine Sinnkrise gerät. Murers »fiktionaler Dokumentarfilm« ist, angesiedelt im Niemandsland zwischen Stadt und Land, eines der stärksten Werke über die Schweizer Kontrollgesellschaft und lässt in gewisser Weise bereits die aufrührerische Bewegung von 1980 (ZÜRI BRÄNNT) erahnen. (Florian Widegger)