Herbert Achternbusch
HEILT HITLER!
»Verrückte Nachwelt, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Denn ihr seid hundertprozentig die gleichen Arschlöcher wie wir – wenn nicht mehr!«, schwadroniert irgendwo im fernen Stalingrad ein in Gips eingepackter Herbert, der als Statue den Russen ein Schnippchen schlagen will – und plötzlich verschwindet. Vier Jahrzehnte später folgt seine verwirrte Auferstehung inmitten eines Münchner Biergartens, wo er sich in voller Montur nach wie vor im Krieg wähnt und allerhand Schabernack mit uneingeweihten Passanten treibt … Mitte der 1980er-Jahre hat es sich Achternbusch mit den Autoritäten verscherzt und die Fördertöpfe bleiben für ihn leer. Aus dieser Not heraus dreht er kostengünstig auf Super-8 und bläst mit noch mehr Vehemenz zum Angriff gegen Kirche, Staat und das Vergessen. (Florian Widegger)