Sennenkino
HIMMEL UND ERDE
Michael Pilz’ eigensinnige Erkundung des Lebens im obersteirischen Bergdorf Sankt Anna gehört zu den raren Werken, die einen mit einem wacheren Auge in die Welt treten lassen. Das liegt auch daran, dass der Film sich der Kargheit und Zeitwahrnehmung von Landschaft sowie dort lebenden und arbeitenden Menschen bedingungslos hingibt und trotzdem nicht versteckt, dass hier wer filmt, der eigene Gedanken und Gefühle in diese Landschaft bringt. Im ersten Teil widmet sich Pilz der Struktur dieser Gesellschaft, im zweiten stellt er diese Ordnung vermehrt in Frage. Es wird deutlich, dass die Lebens- und Arbeitsweise zwischen Mensch, Tier und Bergen vom Aussterben bedroht ist. Das Monumentale des Films hat nichts mit seiner Länge zu tun, es ist Ausdruck seines unüberhörbaren Echos. (Patrick Holzapfel)