I CIMBRI

Mit I CIMBRI gelingt Peter Schreiner sein internationaler Durchbruch – was in gewisser Hinsicht nicht erstaunt, ist es doch sein noch am ehesten als »konventionell« beschreibbares Werk. Im Prinzip ist der Film die ethnografische Vermessung von Giazza, einer Ortschaft im Illasital, die zu den Dreizehn Gemeinden zählt, der zimbrischen Sprachinsel der Venetischen Provinz Verona. Schreiner beschränkt sich darauf, Bewohner dieses (mittlerweile Selva di Progno angegliederten) Flecken Bergwelt zu interviewen und so deren Sprache, Erinnerungen an Bräuche und Riten zu dokumentieren. Die letzten Reste einer Kultur werden audiovisuell gesichert – bevor es zu spät ist. Alle hier wissen, dass sie die Letzten ihrer Art sein werden. Am Vielsagendsten wirkt ergo oft das Schweigen des alten Fortunato, der an seiner wie mit groben Schlägen gehackt wirkenden Pfeife zuzelt und dem Vergehen der Tage ergeben folgt. (Olaf Möller)