IN FRANKFURT SIND DIE NÄCHTE HEISS

Mit der Übernahme durch Karl Spiehs weht zunächst ein rauerer Wind durch die Lisa-Filme – Regie-Primus Rolf Olsen entführt einen unschuldigen jungen Wiener in die sündige Großstadt, wo ihm das Schicksal, die Liebe und ein paar Zuhälter übel mitspielen. Kommissar Reinisch tappt bei seinen Ermittlungen im Fall einer ermordeten Prostituierten im Dunkeln, während »das Milieu« die Sache selbst in die Hand nimmt – eine ziemlich offensichtliche Reverenz an Langs M. Olsen liefert gerade in diesen Jahren einen Reißer nach dem anderen ab und filmt sich von München bis nach Hamburg. Erst ein Disput mit Spiehs nach seinem Hauptwerk BLUTIGER FREITAG (1972) beendet die bis dahin überaus fruchtbare Zusammenarbeit auf einige Jahre – nach der Versöhnung gelingt es ihnen aber nicht mehr, an frühere Geniestreiche anzuknüpfen. (Florian Widegger)