Käthe Kratz
LEBENSLINIEN
Im Anschluss an den Film Bühnengespräch mit Käthe Kratz, moderiert von Clara Stern
Freier Eintritt für FAA-Clubmitglieder (mit Begleitung)
Vier Frauen – vier Generationen, erzählt in einem der wesentlichen Epen der österreichischen TV-Geschichte, gleichsam auch das Hauptwerk von Käthe Kratz. Sie spannt darin einen Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur 68er-Bewegung und zeigt nicht nur, wie sich die Rolle der Frauen unter der Alltagsoberfläche gewandelt hat, sondern streicht auch den Stellenwert der Solidarität unter den Frauen heraus. Augustine kommt noch zu Kaisers Zeiten als Dienstmädchen nach Wien und wird prompt vom Neffen ihres Dienstherrn geschwängert. Tochter Marianne verliert nach dem Ersten Weltkrieg ihren Arbeitsplatz an einen Mann. Deren Tochter Elisabeth bleibt auf der ungewollten Frucht einer Affäre mit einem spendablen Nazi sitzen: Marlene, die später wiederum in die Studentenbewegung verwickelt wird. (Florian Widegger)
»Ich empfinde die Suche nach unserer historischen Identität als einen der wichtigsten Schritte, die die neuere Frauenbewegung initiiert hat. Denn unsere Geschichte ist der Boden, auf dem wir stehen, uns bewegen, handeln. Und solange dieser Boden scheinbar nicht existiert, finden wir keinen eigenen gesellschaftlichen Standort. Hätten wir historisch sicheren Boden unter den Füßen, ich glaube, es würde vielen Frauen nicht so große Schwierigkeiten bereiten, ICH zu sagen, ICH zu denken und selbstbestimmt zu handeln. Die eigene Geschichtlichkeit ist eine Frage der Würde.« (Käthe Kratz)