Karl Freund
MICHAEL
»Jetzt kann ich ruhig sterben, denn ich habe eine große Liebe gesehen«, stellte Dreyer seinem Film als Motto voran. Während eines Aufenthalts in Prag begegnet der Maler Claude Zoret dem jungen Eugène Michael. Von dem Knaben angetan, nimmt Zoret ihn zu sich nach Paris, wo Michael ihm Adoptivsohn und Muse wird. Doch eines Tages taucht die Fürstin Zanikow im Atelier des Meisters auf und bricht »mit ihren Augen« die innige Beziehung zwischen den beiden Männern … Immer noch ein Geheimtipp unter den Klassikern des Stummfilms, ist MICHAEL die zeitlos stringente Analyse des untrennbaren Zusammenhangs von Begehren und Selbstverblendung, Liebe und Macht und gibt – mit seinen Bildern von einzigartiger symbolischer Dichte und enormer Vieldeutigkeit – noch heute zu denken. (red)