Kino auf Welteroberung
NANGA PARBAT
Nahezu zeitgleich mit Lowes Everest-Film begleitet Hans Ertl, Schüler Arnold Fancks und Hauptkameramann bei Leni Riefenstahls OLYMPIA-Filmen, Karl Herrligkoffer auf seiner »Mission impossible«. Der Nanga Parbat gilt zu diesem Zeitpunkt als »Schicksalsberg«, an dem bis dahin sieben Expeditionen (darunter fünf deutsche) scheiterten und 31 Menschen – unter ihnen auch der Halbbruder Herrligkoffers – ihr Leben ließen. So erinnert die Dramaturgie der Expedition etwas an frühere Bergfilme: Die Alpinisten ziehen aus, um dem verstorbenen Kameraden Genugtuung zu verschaffen. Das Schlussstück geht der Innsbrucker Bergsteiger Hermann Buhl alleine und steht am 3. Juli 1953 als erster Mensch auf dem Gipfel, wenngleich Ertl die Besteigung des Gipfels in leichterem Terrain nachdrehte. (Florian Widegger)