Münchner Freiheit
NERVEN
1919 selbst auf dem künstlerischen Höhepunkt, zeigt Reinert in seinem eigenwilligen »Monumental-Film« in »bildhafter, greifbar plastischer Deutlichkeit […] all das Krankhafte und Verzerrte, das wir als Erbe des Krieges mit uns herumtragen.« (Der Kinematograph) Mit expressionistischer Wucht setzt NERVEN Wahnvorstellungen unmittelbar mit dem Erlebnis des Weltkriegs und den Wirren der Nachkriegszeit (die in den beiden Vorfilmen verhandelt werden) in Verbindung und schildert drei Einzelschicksale zwischen Konservativismus, Reform und Revolution, die gleichermaßen ins Zentrum einer kollektiven Psychose führen. An vielen Originalschauplätzen gedreht, zog der Film ein breites Publikum in die Kinos und wurde mehrfach zensuriert. Ein fiebriges, rauschhaftes, eindringliches Dokument des Außer-sich-Seins. (red)