Houchang Allahyari
PASOLINI INSZENIERT SEINEN TOD
Die Umstände vom Tod des Dichters, Malers, Philosophen, Kommunisten und Filmemachers Pier Paolo Pasolini geben bis heute Rätsel auf – und auch sein Leben ist Teil spannender Aufarbeitungen, etwa zuletzt durch Abel Ferrara. In Allahyaris Langfilmdebüt dreht Pasolini einen Film über sein Leben und spielt selbst die Hauptperson. Immer wieder werden die Arbeiten an dem mythologisch-symbolisch aufgeladenen Werk durch »Dokumentarszenen« unterbrochen, die Pasolini bei der Arbeit zeigen. Seine offen deklarierte Homosexualität und seine Filme, die – wie er – von der Justiz verfolgt werden, drängen ihn immer mehr in die Rolle des Außenseiters. So entsteht die faszinierende, fiktive psychoanalytische Studie eines großen Künstlers. Zum Auftakt: zwei der ersten erhaltenen Arbeiten Allahyaris, in denen er spielerisch die Möglichkeiten des Mediums auslotet. (Florian Widegger)