Eric Pleskow
PLATOON
Gleichermaßen beklatscht und bekämpft wurde der große Durchbruch (vier Oscars!) des damals wie heute streitbaren Oliver Stone schon anno 1986. Während die einen der schonungslos-unversöhnlichen Darstellung des Kriegs als permanente Überforderung für junges, männliches Kanonenfutter, das entweder verroht oder krepiert, Anerkennung zollten – wohl auch wegen Stones unmissverständlich in den Film eingeflossenen eigenen Vietnam-Erfahrungen – bemängelten die anderen seine undifferenzierte Herangehensweise, die Amerika als Mitschuldigen des Schlachtens zu wenig deutlich verurteilte, oder meinten gar eine unauffällige Rehabilitation darin zu entdecken. Zweifelsfrei steht fest: Wenige Kriegsfilme wagten sich so tief ins Herz der Finsternis vor wie dieser. »We didn’t fight the enemy. We fought ourselves.« (Florian Widegger)