Filmland Ukraine
RHINO
Schon als kleiner Junge lernt Vova, sich auf die harte Tour durchzusetzen. Gewalt bestimmt auch das Leben des jungen Mannes, der in den 1990er-Jahren ein großes Stück vom Kuchen namens Freiheit naschen will, wie so viele seiner Landsleute, und vor Schlagstöcken und Kalaschnikows nicht zurückschreckt. Bis er und seine Gang sich mit den Falschen anlegen … Der zweite Spielfilm von Oleg Sentsov liegt etliche Jahre auf Eis, nachdem der AutoMaidan-Aktivist 2014 vom FSB auf der Krim illegal verhaftet und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wird. Erst 2019 kann er die Arbeiten am Film fortsetzen und geht bereits am Beginn inszenatorisch in die Vollen, wenn in einer furiosen Plansequenz Kindheit und Jugend – und damit das Ende der Sowjetunion – abgehandelt werden. Indem er jegliche Verklärung der Vergangenheit vermissen lässt, verhandelt RHINO dringlicher denn je die Emanzipation der Ukraine von Russland: ein junger Staat, der in die Zukunft blickt. (Florian Widegger)