Münchner Freiheit
SAN DOMINGO
Eigentlich wollte Hans Jürgen Syberberg seinen zweiten Spielfilm, eine Kleist-Adaption, in den ehemaligen deutschen Kolonien ansiedeln. Aus Kostengründen verlegte er die Fabel seiner Handlung dann ins zeitgenössische München und in den »oberbayrischen Underground« (Syberberg). Mit einer 16mm-Handkamera und im Originalton erzählt er die Lovestory eines schwarzen Besatzungsmädchens und eines »spießig-sehnsüchtigen Bürgersöhnchens« (gespielt von Michael König), vor allem aber porträtiert er kriminelle Rocker, die mit Schwabinger Drogentypen zusammen hausen und mit den Roten Zellen über Gewalt und Revolution diskutieren. (Ulrich Mannes)