V'20: Austrian Auteurs
SCHWITZKASTEN
Hermann arbeitet bei den Städtischen Gärtnern, wo er und seine Partie tagtäglich die Parks verschönern und fremden Frauen hinterherpfeifen. Weil er sich bei seinen Vorgesetzten und Kollegen unbeliebt macht, verliert er seinen Job, später fliegt er aus der Wohnung seiner Eltern, kommt wegen einer Rauferei ins Gefängnis. Dazwischen strawanzt er durch die Vorstadt von einem Beisl ins nächste und holt sich Trost und Rat bei einem Arbeiter-Poeten (Franz Schuh!). An einer näheren Bindung zu Freundin Vera hat er zunächst kein Interesse, aber vielleicht ändert sich das noch – wie so vieles in dieser Zeit … Die Wiener Sommer der 1970er-Jahre weiß in all ihrem Schweben zwischen Leichtigkeit und Melancholie kaum einer besser einzufangen als John Cook, der sich konsequent dem Alltäglichen widmet, ohne dabei beliebig zu sein. Es ist die Geschichte vom kleinen Glück, die hier geschildert wird, von einem, der unten ist und wieder auf die Beine kommt, weil: »irgendwie muss es gehen.« Und sie wird erzählt mit einer immensen Lust am freien Umgang mit filmischen Mitteln. (Florian Widegger)