Goran Rebić
THE PUNISHMENT
Frühling in Belgrad 1999. Der Krieg ist längst zur Routine geworden, das plötzliche Aufheulen der Sirene bringt nichts und niemanden mehr aus seinem Gang. Der Film erzählt vom Leben in der Stadt unmittelbar nach dem NATO-Bombardement: von Dissidenz und Zerstörung, vom Verlust der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft in Europa. Eine eindringliche, unverstellte Nahaufnahme abseits jeder Berichterstattung, ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Diagonale.
»THE PUNISHMENT erzählt nicht vom NATO-Bombardement und von den Zerstörungen, er erzählt über die zehn Jahre Krieg, die davor liegen, und was sie mit den Menschen in Belgrad gemacht haben, die nicht Milošević gewählt haben und auch das Land nicht verlassen konnten. Ich wollte in dem Film jenen eine Stimme geben, die bis dahin in den Medien ungehört geblieben sind, die das andere Gesicht Serbiens repräsentierten, die von Beginn an gegen das verbrecherische Regime angekämpft haben und sich in verschiedenen Organisationen und Institutionen engagierten, wie die Frauen in Schwarz, das Zentrum für kulturelle Dekontamination, Otpor und andere Aktivisten, die offen über das Morden sprachen, über Srebrenica, und dafür als Landesveräter und Defätisten verfolgt wurden.« (Goran Rebić)