Peter Schreiner
TOTÓ
Antonio Cotroneo floh als junger Mann aus Tropea nach Wien, wo er als Billeteur im Konzerthaus arbeitet. Schreiner begleitet ihn auf einer Reise in seine kalabrische Heimatstadt, wo die Entfremdung so zum Schneiden ist wie die Drogenabhängigkeit Alltag. Cotroneo sagt einmal in einem Gedicht: Angst vor einer Begegnung / einer Annäherung / vor einfachen Gefühlen / Furcht vor Veränderung / Angst zu sprechen / zu entgegnen, zu träumen / Angst vor Widerspruch und Ungehorsam / dem gegenüber, der dich nur unterdrücken kann. / Angst, dich zu zeigen / leiden, um zu verändern / die alte Welt zu fällen. Schärfer noch als BELLAVISTA ist TOTÓ eine Studie in Detailblicken, Fragmentierungen – eine Verweigerung der Idee, man könnte die Welt als ein Ganzes sehen. (Olaf Möller)