Xaver Schwarzenberger
TOTSTELLEN
Dem Bauarbeiter Franz ist eigentlich eine Stelle als Polier versprochen, aber er lässt sich trotzdem von einer anderen Firma in der Stadt abwerben. Seine Eltern haben sich jeden Monat mühsam Geld zusammengespart, um dem Sohn ein Stück Land zu kaufen, auf dem er sein Haus bauen soll. Und seine Freundin Erna erwartet ein Kind. Es sollte alles schön werden in der burgenländischen Dorfidylle. Aber Franz geht trotzdem an ihr zugrunde. Er zweigt sich von der Baustelle heimlich Zement ab, legt sich mit seinem ehemaligen Chef an und muss schließlich ins Gefängnis. Das Haus, das er für sich und seine Frau bauen wollte, wird niemals fertig. Ernas Vater weiß: »Man muss sich totstellen, das ganze Leben. Sonst kommt man nicht durch. Du wirst schon noch draufkommen. Da müsste sich alles von Grund auf ändern.« (Florian Widegger)