Wien wie noch nie
WIENERINNEN – SCHREI NACH LIEBE
Fünf Geschichten von unglücklicher Liebe, rasender Eifersucht und den Leiden junger Frauen im Nachkriegswien. Vor allem die erste Episode, »Anni«, ist wohl diejenige, bei der sich der Einfluss des italienischen Neorealismus am wenigsten leugnen lässt: Die Geschichte einer Amour fou, über der ein Schatten der dunklen Vergangenheit hängt, ist in einer Ziegelfabrik mit zugehöriger Mietskaserne am Stadtrand angesiedelt. Unwirtlich, ja trostlos ist diese Umgebung, und Steinwendner weiß dies in eindrucksvolle Bilder zu übersetzen. Doch keine Sorge, so trist bleibt es nicht: WIENERINNEN ist vielschichtig wie seine Figuren und vermag immer wieder aufs Neue, die Tonart zu wechseln. Hinter der brüchigen Ästhetik offenbaren sich emanzipatorische Potenziale, zumindest eine Art Hoffnung. (Florian Widegger)
Im digitalen Heimkino:
DER RABE (A 1951)
Gemeinsam mit dem Psychologen und Fotografen Wolfgang Kudrnofsky adaptierte Steinwendner Edgar Allan Poes Gedicht für die Leinwand und realisierte seinen ersten Kurzfilm.