Höhenfeuer
WIR BERGLER IN DEN BERGEN SIND EIGENTLICH NICHT SCHULD, DASS WIR DA SIND
Murers Berglerfilm ist keine Reportage, kein Wirtschaftsbericht, sondern eine vielschichtige ethnologische und kulturkritische Studie in der Form eines großen Gedichts. Mit lyrischer Kraft bricht das Ur- und Überzeitliche hervor, nicht inszeniert, sondern im Alltag, etwa in den Szenen des Einnachtens hoch an den Hängen des Schächentals: Pflege des lieben Viehs, Essen, Zubettbringen der Kinder, Nachtgebet und Alpsegen. Das muss das Urbild vieler Erfindungen für HÖHENFEUER und auch VOLLMOND sein. Noch nach Jahren begeistert die Schönheit dieses Films, die sanften Kamerabewegungen (auch Fahrten), die schlanke, organische Montage. Nicht allein der Stoff macht Murers Berglerfilm zum Ereignis, sondern die ebenso erfindungsreiche wie gemeisterte musikalische Form. (Martin Schaub)