Wildes Kino
YUME
Kurosawas vorletzter Film entfaltet in acht mythischen Vignetten, die von nächtlichen Visionen und Lebenserfahrungen des Regisseurs und Geschichten aus der japanischen Fabelwelt inspiriert sind, ganz eigene Vorstellungen vom Kino: Ein Bub, der im Wald einem Fuchs begegnet, die prachtvolle Blüte der Pfirsichbäume im Frühling, ein Offizier, der toten Kameraden wiederbegegnet, ein Van-Gogh-Gemälde, das lebendig wird (und Martin Scorsese als Künstler gleich dazu), die atomare Katastrophe und ihre Folgen – und schließlich der Einklang von Natur und Mensch als erstrebenswerte Utopie. Ein Zyklus vom Werden und Vergehen, von Zeit und Erinnerung, Traum und Wirklichkeit, eingetaucht in opulente, berührende Bewegtbilder. Ein wahrliches Meister-Werk, das zum Wachträumen einlädt. (Florian Widegger)