Retrospektiven
CONRAD VEIDT
DÄMON, TEUFEL, HELD, GENIE
11.1. - 28.2.2018
Die Karriere des unrühmlichen Schulabbrechers begann bereits vor den Wirren des Ersten Weltkriegs, als er unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Kleinrollen auftritt. Nach 1918 wendet er sich dem Kino zu, spielt unter Richard Oswald und Robert Reinert in populären Sitten- und Aufklärungsfilmen. Nach seinem Erfolg in Robert Wienes CALIGARI-Film gibt es kein Halten mehr. Veidt wird auf Rollen als Dämon oder Bösewicht festgelegt. Bald schon ruft Hollywood nach dem privat alles andere als sinisteren Schauspieler. In Folge des beginnenden Tonfilmzeitalters und seines Akzents wegen kehrt er wieder nach Deutschland zurück, das er nach der Machtübernahme der Nazis endgültig Richtung England und USA verlassen muss, wo noch einige seiner memorabelsten Leinwandauftritte entstehen und er schließlich an der Seite von Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in CASABLANCA landet. Veidt stirbt am 3. April 1943 während eines Golfspiels an einem Gehirnschlag. Er wird nur 50 Jahre alt. Erich Pommer: »Schwer zu entscheiden, was an ihm mehr zu bewundern war: sein Künstlertum oder seine Menschlichkeit.« (Florian Widegger)