Retrospektiven
FOTOFILM
DIE URSPRÜNGLICHSTE FORM DES FILMS
7.12. - 16.12.2017
Fotofilme schulen unsere Perzeption, indem sie die nonlineare Wahrnehmung des Stillbildes der linearen Narration eines bewegten Textes gegenüberstellen. Sie öffnen unsere Wahrnehmungsfähigkeit, indem sie den Text mit Bild und das Bild mit Text erweitern (das nicht Fotografierbare beschreiben, das nicht Beschreibbare fotografieren). Je mehr sich ein Lichtbild bewegt, desto mehr werden wir gezwungen, es linear aufzufassen. Das Zeitdiktat der Bewegtbilder überwältigt unsere Sinne.
Fotofilme sind experimentelle Labore, die uns erlauben, das Filmische neu zu denken und einen Diskurs zum Stillbild im kinematografischen Kontext zu führen, zwischen Film, Fotografie und Medienkunst.
Seitdem digitale Lichtbildaufzeichnungsapparate sowohl fotografieren wie auch filmen können, kann frei entschieden werden, ob mit demselben Gerät bewegte oder stille Bilder aufgezeichnet werden. Die Entwicklung digitaler Technologien in unseren Apparaten erlaubt uns, eine Erweiterung der Artikulationsexperimente vorzunehmen. Diese werden in der Internetkommunikation exzessiv praktiziert. Darin liegt die Zukunft der audiovisuellen Interkommunikation. Erstmals sind in Österreich Programme zum Medienhybrid Fotofilm zu sehen, zwei davon werden im METRO Kinokulturhaus uraufgeführt.
KuratorInnen: Gusztáv Hámos, Katja Pratschke, Thomas Tode