Retrospektiven
SUCHE ARBEIT, MACHE ALLES
ARMUT, SOZIALER ABSTIEG UND ARBEITSLOSIGKEIT IM FILM
19.4. - 2.5.2018
Der Blick kann auf einen optimistisch aufblitzenden SONNENSTRAHL aus dem Roten Wien fallen oder sich nach WIEDERAUFNAHME DER ARBEIT nach einem Streik zur epischen Meditation über drei Jahrzehnte französischer Alltagsgeschichte weiten. Eine Frau hat ZWEI TAGE und EINE NACHT Zeit, ihre ArbeitskollegInnen zu überzeugen, dass man sich nicht ins Schicksal fügen muss, wenn man solidarisch handelt. Das wussten auch schon die aus Berlin Delogierten der Zeltkolonie KUHLE WAMPE, die in Hanns Eislers »Vorwärts, und nicht vergessen« einstimmen. Es geht um den WERT DES MENSCHEN, der die Parole »Empört euch!« aufgreift, um MENSCHLICHE RESSOURCEN, die nach neoliberalem Konzept abgebaut werden sollen, um den MENSCH DER MASSE. Wenn die Papierfabrik in SCHLÖGLMÜHL schließt, zeitigt das ähnliche Folgen wie für die Langzeit-ARBEITSLOSEN VON MARIENTHAL, während eine im Waldviertel ÜBER DIE JAHRE gedrehte Langzeitstudie auch weniger deprimierende Aspekte zutage fördert. Der Kampf UM’S TÄGLICHE BROT im schlesischen Kohlerevier ist ebenso dramatisch wie der Hunger im Kalifornien der großen Depression, wo es nichts zu essen gibt, außer FRÜCHTE DES ZORNS. Dazwischen Jobcenter, Sozialamt, Schnellvermittlungsbörse für Tagelöhner in Newcastle, London, Rom oder Leipzig. Prekäre Lebensverhältnisse, gewiss. Aber oftmals blitzt auch Zivilcourage auf – und der Mut zur Veränderung.