Film Noir hat in seinen kritischen und psychologisch brisanten Werken auch eine aktuelle Bedeutung. Insbesondere im Jewish Film Noir geht es um Vorurteile, gesellschaftliche Klischees und vor allem um die Kritik von Antisemitismus und Xenophobie. Denn noch offener, klarer und eindrücklicher wie in den ausgewählten Filmen konnten Filmschaffende in den 1940er- und 1950er-Jahren antisemitische und rassistische Strukturen kaum mehr anprangern. Dass selbst nach der Emigration Antisemitismus den Alltag vieler Jüdinnen und Juden beeinträchtigte und auch in den USA diskriminierende Tendenzen keine Seltenheit waren, behandeln die Filme auf solch bemerkenswerte und analytisch scharfsinnige Weise, dass sie bis heute an gesellschaftlicher und politischer Relevanz nicht verloren haben. (Christina Wieder)
Die Lehrveranstaltung ist anrechenbar für das Erweiterungscurriculum Jüdische Kulturgeschichte in Film und Medien.