Zbyněk Brynych
A PÁTÝ JEZDEC JE STRACH
Für viele das zentrale Werk im Schaffen Brynychs: Ein »todernster Tati-Film« (Dominik Graf), kühn und verstörend inszeniert, produziert von Carlo Ponti und mit einem Auge auf den internationalen Markt schielend, ist diese visionäre Auseinandersetzung mit dem Holocaust und der deutschen Besatzung. Die hat den jüdischen Arzt Dr. Braun mit einem Arbeitsverbot belegt. Nun arbeitet er unauffällig in einem Lagerhaus, wo er Berge von arisierten Besitztümern katalogisiert. Immer stärker befallen ihn Angstzustände, seine Umgebung scheint ihm zusehends verdächtig – da klopfen Nachbarn an seine Tür, im Schlepptau einen verwundeten Widerstandskämpfer, dessen Leben er retten soll. So begibt er sich auf eine albtraumhafte Odyssee durch die Stadt, um auch ein Stück von sich selbst wieder zu finden. (Florian Widegger)