Youssef Chahine
AL-ARD
DIE ERDE ist Chahines erste Literaturverfilmung. Angesiedelt in den frühen 1930er-Jahren, erzählt der Film vom schweren Los der Bauern, als das Land noch fest feudalen Strukturen verhaftet war. Per Regierungsverordnung wird die Bewässerungsperiode verkürzt, was für die Fellachen den Verlust der Ernte bedeutet. Als ihre Petition erfolglos bleibt, nehmen sie sich das Wasser mit Gewalt. Der Pascha und das Militär reagieren mit Willkürakten. Unter dem Druck der Obrigkeit zerbricht die Einheit der Dörfler, nur Mohamed widersetzt sich weiter und wird Opfer blutiger Rache. Mit ihm setzt Chahine den ausgebeuteten Bauern jener Ära ein Denkmal. AL-ARD, ein grandios poetisches Fresko, oft verglichen mit den sowjetischen Klassikern, gilt als zentrales Werk des realistischen Kinos der 1960er-Jahre. (Helmut Pflügl)