V'21: Henrik Galeen
ALRAUNE
Mit einer Einführung von Stefan Drößler und Live-Musikbegleitung von Sabrina Hausmann und Mark Pogolski
Nach DER STUDENT VON PRAG bedient sich Galeen erneut einer Ewers-Vorlage. Der Roman »Alraune« findet seit seiner Veröffentlichung 1911 reißenden Absatz und wird bis 1928 drei Mal verfilmt, wobei Galeens Adaption bis heute als die beste gilt. Er verzichtet auf die besonders spekulativen Elemente und konzentriert sich stattdessen auf die psychologische Ebene: Alraune, eine künstliche Frau, von einem Wissenschaftler aus dem Samen eines gehenkten Lustmörders und einer Prostituierten geschaffen, verführt die Männer zu Missetaten und ruiniert alle, die sich in sie verlieben. Als sie sich ihrer Herkunft bewusst wird, sucht sie ihren ahnungslosen Schöpfer auf und umgarnt auch ihn so lange, bis er ihr mit Haut und Haar verfällt und seine ganze Existenz auf dem Spiel steht …
Am Höhepunkt seiner Kunst ist Galeen »sicherlich einer der feinsten und begabtesten Köpfe unter den heutigen Filmmännern. Er hat dem Film die Stimmung gewahrt, das Hineinragen des Unheimlichen, das nur als ein leises Gefühl anklingen darf […] Der Beifall der Zuschauer bewies, dass Alraunes Schicksal das Parkett tief gefesselt hatte.« (Lichtbild-Bühne) Gezeigt wird eine Neurestaurierung des Filmmuseum München. (Florian Widegger)