Wien wie noch nie
ASPHALT
Aufwachsen im Nachkriegsösterreich kann kein Zuckerschlecken gewesen sein, und wenn man einen Film wie ASPHALT sieht, bleibt nur Verwunderung darüber, dass aus den jungen Leuten damals überhaupt etwas geworden ist. Denn Röbbelings Film lässt keinen Zweifel daran: Eine Jugend, die umgeben von Schund und Sittenverfall aufwächst, hat keine Chance – und das »geht auch dich an«. Der moralische Zeigefinger ist ausgestreckt und ans Publikum gerichtet. Auf Basis von Polizei- und Fürsorgeakten erzählt er fünf Geschichten von Gefallenen abseits des Wirtschaftswunders, von jungen Menschen, die vom Weg abgekommen sind, den ihnen nie jemand gewiesen hat. Ein mit Laien besetztes und in schummrigen Hinterhöfen gedrehtes Dokument einer aus heutiger Sicht unfassbar repressiven Zeit. (Florian Widegger)
Im digitalen Heimkino:
Basierend auf authentischen Polizeiakten – so rühmt sich ASPHALT.