Filmland Ukraine
BAD ROADS
Schon 2017 thematisiert Natalya Vorozhbit in einem Theaterstück den Alltag der Menschen im Donbass, wo seit 2014 kriegerische Auseinandersetzungen herrschen. Hier prallen vier Geschichten aufeinander, die vor allem vom Mangel an Perspektiven erzählen. Ein Mann gibt sich als Schulmeister aus und wird von Soldaten angegriffen, zwei Teenager träumen von kleinen Luxusgegenständen, ein Journalist wird gefoltert und eine junge Frau überfährt unabsichtlich die Hühner eines älteren Ehepaars. Alltag, wie gesagt, aber einer, der geprägt ist von Terror, Paranoia, Orientierungslosigkeit, Chaos. Ein bedrückender wie beeindruckender Film – 2021 noch ins Rennen um den besten Spielfilm bei den Oscars geschickt und 2022 im Lichte des Krieges gegen die gesamte Ukraine noch eine deutliche Spur dringlicher. (Florian Widegger)