Wild Friday Night
BINGE-WATCHING: DER LIEBE AUF DER SPUR
»Wie so oft war ich verspätet. Doch Zebu und die anderen waren bereits voll dabei …« So beginnen die acht Episoden dieser vom deutschen Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit in Auftrag gegebenen Jugendserie, die Ende der 80er über die Fernsehschirme flimmerte und an mancher Schule angeblich immer noch zum Einsatz kommt (Themenfach: Sexualkunde). Auf total einnehmende Weise sind die Jungs und Mädels im Jahrzehnt der Dauerwelle und Karottenhose DER LIEBE AUF DER SPUR: Schmetterlinge im Bauch, Pickel im Gesicht – und Drang nach Freiheit im Alltagsmief der Bonner Republik im Herzen. Geradezu subversiv schlägt die Serie (mit Episodentiteln wie ICH KANN MICH GUT LEIDEN oder HINGEFLOGEN – HERZ VERBOGEN) stellenweise über die pädagogisch wertvollen Stränge. Dass sich der nunmehrige Iffland-Ring-Träger Jens Harzer und Bambi-Preisträger Sebastian Koch hier ihre Sporen verdienten, markiert das Sahnehäubchen obendrauf. Eine Wiederentdeckung! (Florian Widegger)