Im Banne des Unheimlichen
DAS GEHEIMNIS DER GRÜNEN STECKNADEL
Ende der 1960er-Jahre verlagert sich die Produktion der Rialto-Wallace-Filme mehr und mehr nach Italien, wo der Teutonenkrimi mit der zunehmend an Popularität gewinnenden Form des Giallo verschwimmt, jener italienischen Spielart des Thrillers, die ihren Ursprung ebenfalls in der Literatur hat (genauer den knallgelben Einbänden der Bücher) – kommunizierende Gefäße also. Der 35. und vorletzte Wallace-Film hat mit der Vorlage nicht mehr viel gemeinsam: Ein Londoner Mädcheninternat ist Schauplatz einer Mordserie, als einzige Spur hinterlässt der Täter eine grüne Stecknadel bei seinen Opfern. Insbesondere der Italienischlehrer sticht den Ermittlern wegen seines lockeren Umgangs mit den Schülerinnen ins Auge … Puristen mögen ihre Nase rümpfen – Freunde delirierender Genrekost finden hier einen wahren Höhepunkt! (Florian Widegger)