NACHBILDER
DAS VATERSPIEL
Genial-virtuos verdichtet Glawogger in seiner Verfilmung von Haslingers Roman ein komplexes Familiengefüge, in dem Ratz, der aus Hass auf seinen Vater ein Computerspiel namens »Kill Daddy Good Night« programmiert hat, auf Bitte einer Freundin nach New York kommt und im Keller ihres Hauses auf ihren Großvater, einen Naziverbrecher, trifft. »Die emotionale Überwältigung, auf die sowohl Bewältigungs- Blockbuster wie Schreckenschroniken zur NS-Ära setzen, wird konsequent ver- weigert.« (Christoph Huber) Stattdessen ist es am Zuschauer, die zahlreichen Fäden, die Glawogger mit beeindruckendem Gespür für elliptisches Erzählen auf- knüpft, zusammenzufügen. (Florian Widegger)