Bernhard Wicki
DAS WUNDER DES MALACHIAS
Nach dem überwältigenden Erfolg von DIE BRÜCKE erhält Wicki von seinen Produzenten eine Carte blanche. Er greift zu einem Roman des schottischen Autors Bruce Marshall aus den 1930er-Jahren, siedelt ihn aber inmitten der vom Wirtschaftswunder nur so brummenden BRD an: Das beherzte Gebet eines Mönches sorgt dafür, dass eines Nachts ein unmoralischer Amüsierschuppen von Gottes Hand aus der Stadt auf eine unbewohnte Nordseeinsel versetzt wird. Im darüber hereinbrechenden Rummel offenbart so mancher sein falsches Gesicht – und Wicki dem Publikum ein außerordentliches Zerrbild der Nachkriegsgesellschaft. Die mochte sich nun gar nicht auf solche Art gespiegelt sehen, was dazu führte, dass der Film jahrzehntelang ein Nischendasein führte. Zu Unrecht. (Florian Widegger)