V'21: Henrik Galeen
DER STUDENT VON PRAG
Mit einer Einführung von Florian Widegger
1913 erscheint mit DER STUDENT VON PRAG einer der richtungsweisenden, großen deutschen Stummfilme – eine Pioniertat in vielerlei Hinsicht und ein echter »Autorenfilm«. Zum Remake stellen sich Zeitgenossen wie der Autor des Film-Kurier jene Frage, die wir auch heute nur zu gut kennen: »Sind wir wirklich schon in der Ära der Neudrucke und Neuausgaben alter Filme?« – Nur, um sie dann später zu relativieren. Das Kino, insbesondere das Weimarer Kino, machte in den 13 Jahren immense inhaltliche und vor allem technische Sprünge. Und so leuchtet die Geschichte des armen Studenten, der aus Scham davor, seiner Liebsten nicht genug bieten zu können, sein eigenes Spiegelbild an den gespenstischen, magiebegabten Scapinelli verkauft, in neuem Licht. Galeen schreibt dazu: »Im alten Manuskript erschien mir die Tatsache des Fehlens des Spiegelbildes nicht genügend ausgenützt. Der Zuschauer musste öfter ›sehen‹, dass Balduins Spiegelbild nicht mehr vorhanden ist, bis er endlich leibhaftig vor uns als ›der Andere‹ erscheint.« (Der Film) (Florian Widegger)