Stunde Null
DER WEITE WEG
Unter prekären Bedingungen entstanden, blendet DER WEITE WEG als erster Heimkehrerfilm eine Teilwirklichkeit des Krieges ein, doch eine andere aus und reiht sich damit in jenes patriotische Programm, das österreichische Filmemacher nach 1945 als Staatsverpflichtung empfinden: Heimkehrer sind wesentliche Träger des Wiederaufbaus, ihr Blick ist nach vorn gerichtet, Fragen zur Vergangenheit und zu Verstrickungen in den Kriegsjahren bleiben offen. Der Wille, zurückgekehrt jetzt an einem Strang zu ziehen, konstituiert das gute Gewissen. Von Eduard Hoesch mit Rohfilm der Sowjets gedreht, erfüllt DER WEITE WEG den von der Politik eingeforderten »ehrlichen Realismus« am eindrucksvollsten in den Aufnahmen der zerstörten Stadt und der sichtlich ausgezehrten SchauspielerInnen. (Ernst Kieninger)