Im Banne des Unheimlichen
DIE GRUFT MIT DEM RÄTSELSCHLOSS
Der enigmatischste BRD-Wallace von allen hebt gleich mit dem elegantesten Meta-Filmscherz des Zyklus an, welcher Franz Josef Gottlieb erlaubt, seine handwerkliche Vielgestaltigkeit auf das Frappierendste zu demonstrieren: Vom knapp-urbanen Noir US-amerikanischen Stils hin zum BRD-Pulp per vulgärmodernistischem Taschenspielertrick – Chapeau! Ohnehin tobt sich Gottlieb hier aus: In seinen besten Werken ist Kino für ihn reiner Selbstzweck, ein Reich des Allesmöglichen, wo es allein darum geht, den Zuschauer zum Staunen zu bringen. Und so erfindet sich DIE GRUFT MIT DEM RÄTSELSCHLOSS Szene für Szene wie von selbst, mit einem Druck, der die 08/15-Erbschaftsplots ähnlich drastisch zermalmt wie ein Mühlstein eines der Opfer. Ganz nebenher ist der Film arg sardonisch. (Olaf Möller)