Kino auf Welteroberung
DIE LEUCHTE ASIENS
Mitte der 1920er-Jahre entführt Regisseur Franz Osten, der zuvor mit erfolgreichen Ganghofer-Verfilmungen von sich reden machte, sein Publikum in die ferne Welt Indiens. Seinen drei dort unter großem Aufwand gedrehten Stummfilmen liegen zwar keine klassischen Expeditionen zugrunde, dennoch vermitteln sie, da an Originalschauplätzen gedreht, ein hohes Maß an Authentizität in aller zur Schau gestellten Exotik: So sei eines der Gewänder eines Elefanten im Film allein 450.000 Goldmark wert gewesen. DIE LEUCHTE ASIENS erzählt, als touristischer Report verkleidet, vom Leben des Gautama Buddha, so, wie es ein buddhistischer Mönch englischen Reisenden unter dem Bodhi-Baum schildert. Osten bleibt Indien auch später verbunden, er wird in den 1930er-Jahren zu einem Pionier des Bollywood-Kinos. (Florian Widegger)