Kafka im Kino
DIE VERWANDLUNG
Eines Morgens hat sich Gregor Samsa in einen riesigen Käfer verwandelt. Selbst unfähig, sich mitzuteilen, versteht er umgekehrt jedes Wort der Familie, die sich zunächst noch um ihn kümmert, sich jedoch zunehmend abwendet. Schließlich wird der Entschluss gefasst, dass das Ungeziefer weg muss … In der werktreuen Adaption des wohl bekanntesten Kafka-Romans wird die äußere Verwandlung nicht gezeigt: Es bleibt dem Zuschauer selbst überlassen, sich das Ungeheuerliche vorzustellen. Umso deutlicher – auch in den Großaufnahmen von Thomas Mauch – die Schilderung einer Welt ohne Mitleid, in der ein Mensch zum Aussätzigen und sein Tod zur »Erlösung« wird. Davor: Michael Kreihsls Zugang zu Amerika (später: Der Verschollene), einer von Kafkas drei Unvollendeten. Seine Arbeit daran unterbrach er unter anderem für Die Verwandlung. (red)