Kino auf Welteroberung
FRAUEN, MASKEN UND DÄMONEN
Schon mit 17 Jahren zieht es den Hanseaten Schomburgk gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Afrika, wo er nicht nur zahlreiche Expeditionen unternimmt, sondern auch das Medium Film für sich entdeckt. Fast drei Jahrzehnte lang dokumentiert er Tierwelt und Menschen auf dem ganzen Kontinent. Seine Aufnahmen definieren das Afrikabild des deutschen Kinopublikums enorm, gleichzeitig bedienen sie dabei allerdings auch rassistische und sexistische Stereotype. Für Schomburgk ist Afrika gleichermaßen Gegenpol wie Fluchtpunkt zu der von Wissenschaft und Technik beherrschten Zivilisation in Europa. Später missbrauchen und verbieten ihm die Nazis wegen seiner halbjüdischen Herkunft weitere Arbeiten und vernichten zum Teil sein Archiv. Die erhaltenen Aufnahmen mehrerer Expeditionen von 1913 bis 1932 montiert Schomburgk nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem neuen Kompilationsfilm, der über die DEFA in die Kinos kommt.